Simon Ho's Proposal to ZENTRUM PAUL KLEE in collaboration with Visual Artists Evita Galanou & Thomas Wollenberger.
"KLEE IN BRAZIL AND BACK“
In 2005 Simon Ho won the competition for the composition at the opening of the Zentrum Paul Klee. It was called "Border of yesterday's today" or "Between here and there"; a musical collage of quotes by and about Paul Klee, for orchestra, choir and three speakers, which was premiered by the Seefeld Gymnasium - Thun in the ZPK auditorium.
In February 2019, Ho was invited by the Centro Cultural Banco do Brasil to play a new, revised version at the opening of the first major Paul Klee exhibition in São Paulo; a trio, with the Bernese drummer Andi Hug and the Brazilian sound artist Léandra Lambert. The 5 concerts were very well received. Our proposal is to bring back this new program to the place where it was created, in Bern at the ZPK.
This time, the program can be enriched with the addition of a visual dimension, by video artists Evita Galanou and Thomas Wollenberger. A journey into Klee’s sketches and paintings, guided by the sound compositions of Simon Ho. More details about the visual approach follow in the chapter "Games".
«Border of yesterday's today» or «Between strokes and over » for choir, soloists, speakers and orchestra is the title of the recent composition of Simon Ho. With this composition he won the competition for the opening of the Zentrum Paul Klee. Simon Ho created a collage in 14 pictures and one epilogue inspired by Klees poems, quotes and biographical material. The libretto begins in Klee's youth and ends after his death. Ho references Klees emotional world and translates Klee's overlaying painting and drawing techniques to an abstract musical language through deconstruction. The work was premiered on the 24th and 25th of June in the ZPK from a 100-member choir and orchestra of the Gymnasium Thun - Seefeld.
The music as real sound comes only once in Klee's work. In "Harpia Harpiana" for tenor and sopranobimbo - Klee's playful invention was inspired by his cat Bimbo. In part 14 of his composition, Ho processes the legend including punctuation over a standing cello sound to a rhythmic texture. Impressive, it sounds as though he worked with the brush. At Klees work, the visual can always be read as musical as he systematically experiments with color charts made up of cuboids, clear contrasts and subdued colours, draws horizontal lines like notes on a sheet music or plays with different room layouts and lines: his graphic architectures are reminiscent of polyphonies, on basic keys or joints. Even Pierre Boulez, whose works like those of Paul Klee were created by chance and calculation, referred to Klee's work in the composition "A la limite du pays fertile", which he renamed "Structures 1" in 1951. And as, later born, Simon Ho: His composition suggests a beginning, that evokes strong impulses that open new paths to Klee's art.
Simon Ho gewann im Jahre 2005 den Kompositionswettbewerb zur Eröffnung des Zentrum Paul Klee. „Grenze des Gestrig-heutigen“ oder „Zwischen hüben und drüben“ hiess seine musikalische Collage aus Zitaten von- und über Paul Klee für Orchester, Chor und drei Sprecherinnen welches vom Gymnasium Seefeld aus Thun im Auditorium ZPK uraufgeführt wurde.
Februar 2019 wurde Ho vom Centro Cultural Banco do Brasil zur Eröffnung der ersten grossen Paul Klee Ausstellung in São Paulo eingeladen, eine neue, überarbeitete Version zu spielen. Ein Trio mit dem Berner Schlagzeuger Andi Hug und der Brasilianischen Soundartistin Léandra Lambert. Das Konzert stiess auf grosse Resonanz. Sie konnten damit 5 Konzerte spielen. Unser Projektvorschlag ist, dieses neue Programm da zu spielen wo es entstanden ist, nähmlich in Bern im ZPK.
Dieses Mal soll das Programm durch die Videokünstler Evita Galanou und Thomas Wollenberger ergänzt werden. Eine visuelle Reise in Klees Skizzen und Gemälde, inspiriert von den Klangkompositionen von Simon Ho. Mehr über die visuelle Umsetzung erfahren Sie in den nächsten Kapiteln.
Zeitungskritik: „Der Bund“ – Marianne Mühlemann im Juni 2005
«Grenze der Gestrig-Heutigen» oder «Zwischen Hüben und Drüben» für Chor, Solisten, Sprecher und Orchester lautet der Titel derjüngsten Klee-Komposition. Die Collage in 14 Bildern und einem Epilog stammt von Simon Ho und ist inspiriert von Gedichten, Zitaten und biografischem Material. Das Libretto beginnt in Klees Jugendjahren und endet nach seinem Tod. In einem raffiniert gesteigerten Klangbogen nimmt Ho in den tonal umgesetzten Teilen Bezug auf Klees Gefühlswelt und sucht in den instrumentalen Abschnitten durch Dekonstruktions- und Überlagerungsmethoden Klees Mal- und Zeichentechnik in eine abstrakte musikalische Sprache zu übersetzen. Uraufgeführt wird das Werk am 24. und 25. Juni im ZPK vom rund 100-köpfigen Chor und Orchester des Gymnasiums Thun Seefeld.
Die Musik als reales Tonbeispiel kommt in Klees Werk nur einmal vor. In «Harpia Harpiana» für Tenor und Sopranobimbo – eine verspielte Erfindung von Klee, die an seine Katze Bimbo erinnert. Ho verarbeitet in Teil 14 seiner Komposition die Bildlegende samt Interpunktion über einem stehenden Celloklang zu einer rhythmisierten Textur. Eindrücklich, es klingt als hätte er mit dem Pinsel gearbeitet. Bei Klee kann das Visuelle stets auch als Musikalisches gelesen werden, wenn er systematisch mit aus Quadern zusammengesetzten Farbtafeln experimentiert, klare und gedämpfte Farben voneinander absetzt, horizontale Linien wie Notenlinien aufs Blatt bringt oder mit unterschiedlichen Raumaufteilungen und Linien spielt: Seine zeichnerischen Architekturen erinnern an Polyphonien, an Grundtonarten oder Fugen. Sogar Pierre Boulez, dessen Werke wie jene von Paul Klee durch Zufall und Kalkül entstehen, hat sich in der Komposition «A la limite du pays fertile», die er 1951 in «Structures 1» umtaufte, auf Klees Bilder bezogen. Und als spätergeborener Simon Ho: Auch seine Musik suggeriert einen Anfang, aus dem starke Impulse kommen, die neue Wege zu Klee eröffnen.
Die erste grosse Paul Klee-Ausstellung in Brasilien.
Das Zentrum Paul Klee bringt die erste umfangreiche Retrospektive von Paul Klee nach Brasilien. In drei Ausstellungsstationen in Saõ Paulo, Rio de Janeiro und Belo Horizonte gibt eine umfassende Gesamtschau mit über 120 Werken einem breiten brasilianischen Publikum Einblick in das vielseitige Schaffen des Künstlers.
13 Jahre nach der UA von “Grenze des Gestrig-Heutigen” oder “Zwischen Hüben und Drüben” im Zentrum Paul Klee setzt der Komponist und Pianist Simon Ho seine Arbeit fort. Zitate von Klee sind die Basis und Ausgangssituation für das Konzert. Dabei wird Klee’s Gefühlswelt Inspiration für die vier Musiker*innen. Sie übersetzten durch Dekonstruktion und Überlagerungsmethoden Paul Klee's Mal- und Zeichentechnik in eine abstrakte, groovige Sprache.
Paul Klee’s Zitate und Gedichte wurden von der brasilianischen Diplomübersetzerin und Schriftstellerin Fabiana Macci auf brasilianisch übersetzt und von der Soundartistin Leandra Lambert live bearbeitet, geloopt, gesprochen, gesungen und eingespielt. Ebenso kriegt Lambert musikalische Abschnitte aus Chorpassagen und vokalen Solos (Tonaufnahme der Uraufführung) die sie ebenfalls bearbeitet und einspielt.
Das Tasten-Schlagzeug Duo spielt den musikalischen Boden. Ho erarbeitet einen dramaturgischen Bogen chronologisch zu Paul Klee's Leben- und Schaffensjahren, wobei den drei Musiker*innen viel Raum für Improvisation gegeben ist. Dauer des Konzertes: ca.50 Minuten.
Paul Klee
("Klee in Brazil" Libretto by Simon Ho)